GSA Smartphone GNSS Raw Data Task Force

Die GNSS-Positionsbestimmung von Smartphones wurde bis vor einiger Zeit noch komplett auf den internen GNSS-Chips berechnet. Der Algorithmus, die verwendeten Korrekturdaten und damit auch die Positionsgenauigkeit war daher von Seiten der Hardwarehersteller vorgegeben.
Mit der Freigabe der GNSS-Rohdaten auf Smartphones seit Android 7.0 gilt dies jedoch für viele Geräte nicht mehr. Die GSA Smartphone GNSS Raw Data Task Force (https://www.gsa.europa.eu/gnss-applications/gnss-raw-measurements/gnss-raw-measurements-task-force) bringt daher Forschung und Industrie zusammen, um den Markt für hochgenaue Positionierung unter Verwendung der Smartphone-GNSS-Rohdaten zu stärken.

Die Forschungen und Entwicklungen an der HSKA im Rahmen des NAVKA-Projekts befassen sich mit Cycleslips- und Ambiguity-robusten GNSS-Algorithmen und Softwareentwicklungen (DGNSS, PPP) unter Verwendung von GNSS-Rohdaten - auch von den Galileo-Satelliten - wie sie seitens des Smartphones zur Verfügung stehen. Die Algorithmen- und Softwarentwicklungen beziehen sich zum einen auf Anwendungen zur reinen Positionsbestimmung zum anderen auf solche Georeferenzierung und Identifizierung von Objekten in mobilen GIS-Anwendungen, wobei zusätzlich die MEMS-Sensoren und die Kamera des Smartphones sowie kommerzielle Laserdistos verwendet bzw. algorithmisch fusioniert werden.

  

Screenshot des Plugins zum Loggen und Streamen von binären Daten im ubx Protokoll in die GnssLogger - App von Google

 

Links: Statische Untersuchungen zur möglichen Genauigkeit von Smartphone GNSS Rohdaten bei guter Satellitensichtbarkeit.
Rechts: Abweichung der Smartphone-Position vom Sollwert in E (East), N (North) und U (Up)

Bei Verwendung einer virtuellen Referenzstation ist Dezimetergenauigkeit erreichbar (blau), eine statischen PPP-Auswertung mit IGS-Korrekturdaten kann Submetergenauigkeit liefern (grün)